Geschichte der Bienen

Die Ur-Biene (Proplebeia doinicana) wurde in einen Bernstein Fossil eingeschlossen in der Dominikanischen Republik gefunden. Man schätzt das sie vor etwa 20 Millionen Jahren gelebt hat, also in Zeit der Dinosaurier.

Vor etwa 2 Millionen Jahren lebten die ersten Menschen in Afrika, Indien und in den gemäßigten Klimazonen Europas. Schon als Jäger und Sammler ernteten sie den Honig in den Wäldern. Die Wildbienen lebten schon vor den Menschen dort.

Die ersten Abbildungen sind auf Felsmalereien in Cuevas de la Arana und Alacon um 12.000 bis 9000 vor Chr. zu finden. Hier sieht man, dass die Menschen den Honig aus einem Baumnest entnehmen.

Vor etwa 10.000 Jahren lernten die Menschen immer besser mit Bienen umzugehen und Bienenvölker zu handhaben. Sie entwickelten Techniken wie z.B. das Beblasen der Bienennester mit Rauch, um sie zu beruhigen, was heute noch umgesetzt wird. Man ging schonender mit den Bienen um. Eine gezielte Haltung oder Bienenzucht wurde aber noch nicht betrieben.

Die ersten bildlichen Darstellungen findet man in den Heiligtümer von Catal Hüyük im anatolischen Hochland ca. 6000 v. Chr. Man geht davon aus, das von hier aus die ersten Ideen zur Hausbienenhaltung entwickelt wurde. Dieses Wissen über Bienen wurde durch die Handelsbeziehungen nach  Ägypten und den Zweitstromländer verbreitet.

Im 7. Jahrhundert v. Chr. entdeckte man in einem Grab in Ägypten die ersten Tonröhren zur Haltung (Bienenwohnung) von Bienen. Auch Bildnisse über die Bienenhaltung fand man. Die Biene wurde zum Symbol für die ägyptischen Könige.

Die Hochblüte der Imkerei entstand in Ägypten; es wurde eine systematische Bienenzucht betrieben; auch die Wachsproduktion wurde genutzt und man wusste über die Obstertragssteigerung durch die Bestäubung.

Im 18. Jahrhundert v. Chr. wurde in Ägypten ein heiliger Stier mit dem Namen Apis (Biene) bezeichnet.  Sie glaubten, dass die Bienen aus dem Kadaver des geopferten Stieres stammen, es durfte daher kein Blut fließen und er wurde zu Tode geprügelt. Die Körperöffnungen wurden verschlossen und nach Wochen entstand ein neuer Schwarm, der Blumen bestäubte, die der Stier wieder aß.

Auch in Griechenland spielte die Imkerei eine wichtige Rolle. In ihrer Mythologie wurden die Bienen für Götterboten gehalten. Der Göttervater Zeus trug den Beinamen Bienenkönig.

Honig galt als Quelle der Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst.

Zeus wurde auf Kreta von der Nymphe Melitta (Mellisa) mit Honig und Milch ernährt, auch Nektar und Ambrosia gehörten zu den Götterspeisen.

Aus dem Alten Testament wissen wir das im gelobten Land Milch und Honig

fließen.

Schon in der Antike wurde Honig Schönheitsmittel eingesetzt.

Der berühmte Arzt Hippokrates (466 – 377 v. Chr.) verordnete Honig bei Fieber, Verletzungen, Geschwüren und eitrigen Wunden. Auch Honigwasser wurde als Kräftigungsmittel dargereicht.

Die Griechen waren die Ersten in der Antike, die sich mit dem Wesen der Bienen, Staatsbildung, Honiggewinnung theoretisch auseinander setzten; so gab es bereits 600 v. Chr. ein geregeltes Gesetz zur Haltung der Bienen.

Aristoteles (384-322 v. Chr.) verfasste vor über 2000 Jahren das erste Bienenbuch und entdeckte die Grundzüge der Bienensprache.

1973 bekam Karl Friedrich einen Nobelbreis für die Erforschung der Kommunikation unter den Bienen.

In der Zeit der Maya und Azteken im alten Mexiko war der Honig ein wichtiger Exportartikel. Auch wird vermutet das der Gott „Ah Mucen Cab“ als Bienengott dargestellt wurde und als Schutzherr des Honigs, der stachellosen Bienen, des Met (vergorener Honig) galt. In der Maya-Zeit wurde an Festen der Priesterin die Lippen mit Honig bestrichen und Gottheiten aus Maismehl und Honig angefertigt, die bei der Zeremonie verspeist wurden. Bei den Maya wurde das Wort Honig auch für die Welt genommen. Die Maya kultivierten die Stachellosen Bienen „Melipona beecheii“ und „Melipona yucatanica“. Die Bienen konnten sich durch Bisse wie Moskito-Stich wehren. Der Maya Name war Xunan Kab das bedeutete: „Königliche Dame“.

Die Bienen wurden in das religiöse Leben eingebunden und jede Familie hatte schon wilde Bienenstöcke, die sie kultivierten. Sie trennten vom Baum, den Ast in dem die Bienen eingezogen waren und verschlossen die Enden mit Holz, Ton und versiegelten den Aststamm mit Lehm. Am Ende wurde ein Gefäß installiert; hier brachten die Bienen den Honigvorrat hin. Der Aststamm wurde an der Hauswand aufgehängt.

In Israel wurde bei Ausgrabungen im „Beth-Shean-Tal“ Bienenhäuser entdeckt, die aus der Zeit 10. Jahrhundert v. Chr. stammten. Das Bienenhaus bestand aus ungebrauchtem Ton und Stroh und war die Heimat für mehr als 30 Bienenstöcke. Jeder Bienenstock bewohnte eine 80 cm lange zylindrischem Röhren die ein Durchmesser von 40 cm hatte. Die Röhren wurden aufeinander gelegt; an der Vorderseite gab es ein Einflugloch und hinten einen abnehmbaren Deckel, so dass der Honig entnommen werden konnte.

Im antiken Rom gehörte Bienenhaltung zur Allgemeinbildung. Die Gutsherren hielten sich wenigstens einen Bienensklaven der das Bienenhaus baute. Der Profit war so gut, dass viele Berufsimker zusätzlich Land pachteten. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Züchter im alten Rom war „Marcus Terentius Varro“ der bis 116 v. Chr. lebte.

In dieser Zeit wurde Musum hergestellt, eine Mischung aus Honig und Wein dem noch Gewürze beigegeben wurden. Es ist der Vorläufer vom Glühwein und wurde Heiß oder kalt getrunken, man sprach ihm heilende Wirkung nach.

Im Reich der Germanen:

Bevor es Traubenwein gab, tranken unsere Vorfahren Honigwein (Met, Sumerer). Es soll das älteste alkoholische Getränk sein; Historiker schätzen das es ist schon über 3000 Jahre bekannt ist. Besonders gut sollten die Germanen es herstellt haben. Weil die Germanen nicht die Wirkung des Rauschtrunks kannten wurden viele Mythen und Sagen darüber verbreitet.

Zum Beispiel spuckte man zum besseren Gelingen in den Ansatz kräftig hinein, damals war es Aberglaube heute weiß man über die Enzyme der Spucke Bescheid, sie fördert den Gärprozess. Die Germanen sahen Honig als Götterspeise an und weihten ihn dem Gottvater „Odin“, man hatte dadurch seine Kraft, Unsterblichkeit und Weisheit. Met war somit Odin-Blut und wurde an Festen getrunken.

Bienen galten als ein besonders reines Wesen und waren so heilig, das in Gegenwart der Bienen nicht gestritten und gekämpft wurde.

Die ersten Gesetze zu Bienen findet man in „Lex Salica“ (507-511 verfasst), sie gehörten zu den Germanischen Stammesrechten.

Im Jahre 643 wurde der Wildbienenfang im Gesetzbuch „Lex Romana Visigothorum“ verankert z.B. Haftpflicht bei Schäden durch Bienen, Regelung des Waldbienenfang und Erdbienenzucht. Die Strafen waren sehr hoch, z.B. wurden bei Honigdiebstahl die Eingeweide des Diebes am Dorfplatz aufgehängt.

Die erste Urkunde belegte 748 die Zeidlerei 8heute Imkerei) darunter versteht man das gewerbsmäßige Sammeln des Honigs von wilden und halbwilden Bienenvölkern. Das Wort „Zeidler“ stammt vom altdeutschen Wort „zedeln“ und heißt Honig schneiden. Der Zeidler köpfte, entwipfelte die Bäume in den sich ein Schwarm eingenistet hatte um Windbruch zu vermeiden. Durch die Flaschenzugmethode gelangte er an die Öffnung des Stockes, die er oberhalb des Flugloches, seitlich öffnete um die Waben zu entnehmen, dadurch war der Fortbestand des Volks war in Gefahr.

Im Lauf der Zeit hielt man alte Bäume im Wald auf 6 Meter Höhe, die hohl  und mit einem Flugloch versehen waren.

Mit der Zeit erntete man im Frühjahr und schnitt nur die Hälfte der Waben im Wechsel heraus, um die Volker zu erhalten.

Schon die Ur-Germanen nahmen für das  Bewirtschafteten in Ihren Wäldern Honigzölle ein.

Die ersten bekannten abnehmbaren Honigräume, waren Stockkörbe mit Haube oder Mütze im Jahre 900 - 1000 n. Chr. bei uns. Es folgte, dass man Baumstammteile mit zur Wohnstätte nahm, so entstanden die ersten „Klotzbeuten“ in Germanien.

Die erste erwähnte gezimmerte Beute wurde um 800 auf Befehl Karl des Großen für seine Imkereien hergestellt.

Die Magazinbeuten entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg.

Heute gibt es keine Zeidler mehr es sind Imker die beruflich, nebenerwerblich oder in ihrer Freizeit Imkern.

Der Begriff „Imker“ kommt aus dem Niederdeutschen „Imme“ für Biene und aus dem Mitteldeutschen „kar“ was so viel wie Korbgefäß heißt.

Heute wird in verschiedenen Arten von Beuten gewirtschaftet - vereinzelt auch noch in Körben. Es gibt manche Imker die wandern zu den nektarreichen Plätzen. In der Regel wird mit Rähmchen und mit einer Schleuder gearbeitet .

Auch werden Bienenköniginnen gezüchtet, die bestimmte Eigenschaften haben z.B. krankheitsresistent, sanftmütig, schwarmarm, brutreich und viel Honigertrag bringen. Die Vermarktung an Hilfsgeräten für das Imkern ist groß.

Der Austausch über Bienenwissen ist vielfältig und auf der ganzen Welt zugänglich, auch kann man Bienen per Post zugesendet bekommen.